Moderation

Methoden- Repertoire
für Moderation und Team-Coaching

Ein situativ angemessen kreatives Angebot belebt vom Start weg. Hier einige Beispiele für Ihre Moderation:

Das Impulsplakat
Satzanfänge auf einem Plakat laden die Teilnehmenden ein, Assoziationen dazuzuschreiben oder auch zeichnen. Beispiele:

  • Mein heutiges Anliegen in einem Symbol ist:
  • Zum heutigen Thema fällt mir ein:
  • Am Ende der heutigen Teamarbeit möchte ich sagen können:
  • Am Wichtigsten ist mir heute:

Gruppenprofil
In einem großen Raster tragen sich alle Anwesenden ein, z.B. Name, Stimmung, Engagement zum Thema, Beiträge oder Prioritäten für die Zusammenarbeit. Günstig ist, wenn eine Spalte die Ziele anspricht und eine Spalte Gelegenheit gibt, etwas Persönliches oder Emotionales mitzuteilen.
Das Gruppenprofil regt an zur Konkretisierung von Anliegen und repräsentiert alle Anwesenden. Um jede Person auch zu hören, kann das Geschriebene mit je einem Satz oder auch nur einem Wort pro Person kommentiert werden.

Abfrage auf Zuruf (Brainstorming)
Jede Person ruft ihre Gedanken zu einer konkreten Frage der Moderation zu. Gedanken werden sichtbar mitgeschrieben. Kommentare und Diskussion sind in dieser Phase nicht erlaubt.

Visitenkarten erraten
Jede Person malt eine Visitenkarte zu einer Frage, z.B.
„Wenn ich eine Pflanze wäre, welche Pflanze wäre ich dann?“ oder „Worauf ich in unserer Arbeit stolz bin:“ oder „Mein Symbol-Bild einer guten Konfliktlösung ist:“
Alle bewegen sich frei im Raum, begegnen einander in wechselnden Paaren. Zunächst versucht jede Person zu erraten, was die andere gemalt hat: z.B.:„Was glaube ich, welche Pflanze hast du für dich gewählt?“ Dann erst werden die Karten gezeigt.
Das Ratespiel beinhaltet ein Mini-Feedback („so könnte ich mir vorstellen, dass du dich siehst“) und wirkt belebend auch in vertrauten Gruppen.

Skalen-Abfrage
Jede Person nimmt zu einer Frage Stellung, indem sie einen Punkt in eine Skala malt. z.B. Ich sehe Handlungsbedarf:
Skala: gar nicht             dringend
Rasche Abfragen im Kreis können auch mit der Hand vor dem Körper beantwortet wer­den, z.B. Ich bin vom Thema betroffen: Hand in Nasenhöhe = 100%, Hand am Knie = 0.

Gruppeneinblick
Diese bewährte Variante einer Skalenabfrage im Kreis stärkt den Blick auf das Gemeinsame. Ein Punkt in der Mitte des Kreises bedeutet 100%, direkt vor den Füßen bedeutet 0. Jede Person legt einen Schreibstift auf die gedachte Skala entsprechend der individuellen Zustimmung. Es kann zielführend sein, die autonome persönliche Entscheidung der Teammitglieder zu unterstützen, damit sich nicht Langsamere an den ersten Vorgaben orientieren. z.B.:
„Ich bitte jede Person für sich, zu ent­scheiden, in welchem Ausmaß sie dieser Frage zustimmt und welcher Punkt auf der Skala die eigene Meinung darstellen könnte. –
Wer möchte noch Zeit, zum Überlegen? –
OK, jetzt bitte die Stifte legen.“
Auch Abfragen mit 2 Kriterien gleichzeitig lassen sich anregend visualisieren.
z.B.: „Meine Zuversicht, dass die Herausforderung gelöst wird“ → Smiley auf ein Kärtchen zeichnen und dieses auf die Skala zur Kreismitte hin legen, um das zweite Kriterium zu beantworten, z.B. „Wie nahe sind wir dem Ziel schon?“ Die Ergebnisse können für das Team fotografiert werden und bilden eine anschauliche Erinnerung. Sehr beeindruckend für ein Team kann es sein z.B. Erfolgszuversicht am Beginn eines Prozesses abzufragen und ein zweites Mal am Ende.

Abfrage mit Stimmungsbildern
Individuelle (Zu-)Stimmung ausdrücken über Medien:
… in einer Farbe ausgedrückt
… in einer Wetterlage
… über Stimmungsthermometer
… über „Smiley“-Gesichter 🙂

Abfrage mit Fotos
Tierbilder oder Landschaftsbilder, z.B. aus stimmungsvollen Kalendern, wirken belebend und helfen, Gefühle, speziell auch Ambivalenzen auszudrücken und vielseitige Themenaspekte zu kon­kretisieren. Die Fotos können auch gut im Raum verteilt aufgelegt werden, sodass die Beteiligten in Paaren durch diese Ausstellung promenieren und sich von den Bildern anregen lassen können, Aspekte eines Themas anzusprechen. Danach kann jede Person sich zu dem Bild stellen, das einen für sie wichtigen Gedanken symbolisiert.

Punkt-Abfragen
Jede Person erhält eine bestimmte Anzahl von Klebepunkten und beantwortet durch Kleben der Punkte die gestellte Frage am Plakat:

  • Prioritäten setzen: 3 Punkte für die erste, 2 für die zweite, 1 Punkt für die dritte Priorität
  • Gewichten: jede Person kann die Punkte beliebig verteilen.
  • Unterstreichen und Unterschreiben: jede Person unterstreicht die Themenaspekte, die ihr wichtig sind und unterschreibt die Idee, für die sie Verantwortung übernimmt.

Karten-Abfragen
Ideen, Beiträge, Ressourcen, Argumente können in Plakatschrift (ab 3 cm Schriftgröße) auf Moderationskarten (etwa 10 x 20 cm groß) oder A4-Blättern erfolgen. Hilfreich sind dabei folgende Vorgaben:

  • mit Flipchartstiften schreiben
  • in Druckschrift schreiben
  • die Karten quer, maximal dreizeilig beschriften
  • für jeden Gedanken ein eigenes Kärtchen verwenden.

So werden alle einbezogen, Beiträge sind gleichermaßen sichtbar, dies symbolisiert Gleichwertigkeit. Die Karten können verdeckt eingesammelt werden, oder offen von den Teammitgliedern selbst auf Pinnwände gesteckt werden, gemeinsam sortiert, jeder­zeit neu geordnet oder ergänzt, sowie sehr handlich mitgenommen und weiterverwendet werden.
Mehrfachnennungen eines Themas können vermieden werden, indem jede Person ihre Idee laut nennt, bevor sie diese anschreibt. Andererseits kann es auch wichtig sein, auf Kärtchen demonstriert zu bekommen, dass ein Aspekt sehr oft genannt wird.

Ideengruppen gestalten: „Clustern“
Die Teammitglieder ordnen ihre Beiträge spontan und simultan, indem sie ihre Kärt­chen an die Pinnwand heften und dabei ähnliche Themen-Kärtchen zusammenfüh­ren. Arbeitsgruppen übernehmen dann jeweils eine der Ideengruppen für die Weiterarbeit.

Themenspeicher
Um eine Fülle von Beiträgen in Prioritäten zu ordnen und für systematische Aufarbeitung zu sorgen, werden alle Themen nach Sinnzusammenhängen geordnet. Dafür können Überbegriffe vorgegeben sein, oder auch gemeinsam erarbeitet werden. Themenspeicher sind spe­ziell dann sinnvoll, wenn manche dieser Themenbereiche vertagt oder delegiert werden.

Zwei-Felder-Tafel
Zum Mitschreiben einer offenen Diskussion eignet sich die „Zwei-Felder-Tafel“. Die Moderation  teilt ein Plakat in zwei Hälften und überschreibt sie mit je einer Frage.

z.B. 1) Meine Betroffenheit zum Thema …
2) Änderungsvorschläge
Je nachdem, ob eine Person nun einerseits Gefühle äußert, das Problem beschreibt oder andererseits Lösungsideen einbringt, werden die Gedanken in Stichworten für alle lesbar links oder rechts mitgeschrieben. (Für eine komplexe Variante dieser Spontanordnung siehe: „Moderation auf 4 Plakaten“, 2 Seiten weiter) 

Die Szenarien-Technik
Kleingruppen erarbeiten Lösungsbilder, denken diese in einem Zukunftsszenario de­tailliert durch und stellen diese auf einem Plakat dar.
Geeignete Fragestellungen anzubieten ist eine wichtige Aufgabe der Begleitung.
z.B.   ¦    Das Ziel:

  • Was könnte uns auf dem Weg zum Ziel hilfreich sein: Welche Erfahrungen, Chancen, Qualitä­ten können wir nutzen:
  • Ideen zur Zielerreichung:
  • Erste konkrete Umsetzungsschritte:

oder  ¦    Ideal-Szenario / Wunschbild:

  • Worst-Case-Szenario / schlimmste Vorstellung:
  • Real-Bild / realistische Erwartung:
  • Maßnahmenplan, um realen Gestaltungsspielraum zu nutzen:

 Prozess-Feedback im Überblick
„Distanziert“ steht jede Person hinter ihrem Sessel: „Was sehe ich, wenn ich von außen auf unsere Arbeit schaue?“ Jede Person sagt ein Wort oder einen Satz.

Standpunkt einnehmen
Die Antwortmöglichkeiten auf eine Frage werden als Thesen oder in einer Skala an den Wänden vorgegeben. z.B. „Wie sehr bin ich von der Thematik betroffen?“ oder „In welchem Ausmaß stimme ich derzeit dieser Idee zu?“
Alle Personen beziehen räumlich Stellung.
„gar nicht“: (auf einer Seite des Raumes)
„sehr“: an der gegenüberliegenden Seite
„mittel“: Raummitte.

Kreative Darstellungsformen
Beiträgen und Ideen werden nicht wie üblich mitgeschrieben, sondern nach einer Baumstruktur oder wie in einer Landkarte oder als Feuerwerk aufgebaut. Diese Gestaltung von Beiträgen bietet Überblick und Anregung zugleich: Zusammengehörige Stich­worte werden gebündelt und deren Zusammenhang grafisch unterstützt. Dabei kann an verschiedenen Punkten weitergeschrieben werden, auch von mehreren Personen gleichzeitig.
Die Baumstruktur wächst von unten nach oben, von den Wurzeln zu den Früchten.
Die Feuerwerks-Darstellung entwickelt sich von mehreren Ausgangspunkten aus in alle Richtungen gleichzeitig. (Ideenfeuerwerk)

Das Netzbild: Mindmapping
Weit verbreitet ist die Struktur des Mindmapping („geistige Landkarte“), in der von innen, von einem zentralen Überbegriff ausgehend nach außen gearbeitet wird. Von diesem Ausgangspunkt werden weitere Überschriften als Äste dargestellt, im Bild jeweils deutlich mit dem Mittelpunkt verbunden. So folgt die Grafik der Logik: vom „Allgemeinen“ zum „Speziellen“. Jedes Stichwort kann zugleich Überschrift sein, wenn von diesem Wort aus weitere Unterpunkte zugeordnet werden, sodass die „Verästelungen“ immer feiner werden, wie in der untenstehenden Grafik.

Viele Methoden lassen sich variieren und mit anderen Impulsen in einen Leitfaden einbauen.

Zugleich gibt es erprobte Designs methodischer-Schritte die auch mit Markenbezeichnungen publiziert werden.

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